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Bei der Gestaltung von Printmedien ist die gewählte Schriftart ein wesentlicher Bestandteil des Designs. In Kombination mit dem genutzten Bild verschmelzen sie zu einer Einheit und schaffen ein Gesamtbild, was den Leser ansprechen soll.
Das Thema ist entscheidend
Nicht jede Schriftart passt zu jedem Thema. Daher sollte mit viel Bedacht eine Schriftart ausgewählt werden, die auch das Thema unterstützt. Als Beispiel werden wir einen Briefbogen für ein Immobilienbüro erstellen. Dabei soll die gewählte Schrift eine gewisse Sachlichkeit transportieren.
Schriften müssen auf allen Ebenen funktionieren
Das Erstellen von Grafikvorlagen geht auch mit der Überlegung einher, ob diese dann gedruckt oder nur digital ausgegeben werden. Entscheidend ist nämlich, dass die gewählte Schrift dann auch im Druck gut reproduzierbar ist. Sollte eine Schriftart zu detailreich sein, ist diese zum Bespiel für Veredelungen kaum geeignet, da zu viele kleine Linien oder ähnliches vorkommen.
Schriften für Projekte im Web finden
Das Internet ist eine große Inspirationsquelle, wenn es um Schriftarten geht. Es gibt viele Möglichkeiten, um Schriften für eigene oder auch Kundenprojekte zu erstehen.
Daher sollte immer die jeweilige Lizenz bedacht werden. Denn auch Schriftarten unterliegen dem Urheberrecht. Bei der Realisierung von Projekten sollte also immer darauf geachtet werden, wie die Schriftart zu verwenden ist.
Datenbanken für Schriften im Web
Folgend findest du eine kleine Auswahl an Datenbanken, bei denen du Schriften downloaden kannst. Vergiss dabei nicht, die Lizenzen zu prüfen! Die Reihenfolge stellt keine Wertung dar.
- https://www.dafont.com
- https://www.fontsquirrel.com
- https://www.designerinaction.de/fonts/
- https://www.1001freefonts.com/de/
- https://fonts.adobe.com/
Instagram und Pinterrest sind ein Besuch wert
Plattformen, die von Bildern leben, sind Instagram und Pinterest. Auch hier finden sich oft Hinweise zu tollen Schriften und wo diese zum Download stehen.
Selbst Google bietet dir 1400 Schriften
Google ist nicht nur eine Suchmaschine, sondern sie bietet dir auch eine umfangreiche Sammlung an Schriften – 1400 an der Zahl. Die sogenannten Google Fonts. Diese lassen sich nicht nur auf einer Website einbinden, sondern auch für die Gestaltung deiner Projekte nutzen. Der beliebteste Schriftschnitt bei Google ist Lobster. Diese Schriftart ist im Foodbereich sehr beliebt. Auch ich nutze als Foodblogger diese Schriftart gelegentlich.
Beispiel für Immobilienbüro
Beginnen wir nun mit der Erstellung unseres Beispiels für das Immobilienbüro. Dazu legen wir in Indesign ein neues Dokument als DIN A4 an. Beschnittrand beträgt 3 Millimeter. Das Unternehmen verfügt in unseren Beispiel über kein Corporate-Design, also sind die Farben frei wählbar. In unserem Muster wählen wir gedeckte Farben, die die Sachlichkeit weiter unterstützen sollen.
Die Schriftart ist nun entscheidend
Nachdem wir uns für Farben entschieden haben, liegt auf der Schriftart ein weiteres Hauptaugenmerk. Hier sollte mit Sorgfalt herangegangen werden. Denn Schriften oder Schriftarten verfolgen auch eine ganz bestimmte Psychologie. Schriften erzeugen Emotionen. Menschen sind visuell geprägt und reagieren somit emotional auf bestimmte Dinge – daran haben Schriften einen sehr großen Anteil. Schriften prägen eine Marke ganz erheblich und dienen auch zur Kundenwahrnehmung. Als Beispiel ist hier ein Brausehersteller zu nennen. Dessen Schrift ist so bekannt, dass jeder weiß, um welche Brause es sich handelt. 😉
Vertrauenswürdige Schriften – Serifen
Schriften sollen bestimmte Eigenschaften vermitteln, Serifen stehen hierbei für Stabilität, Tradition und Formalität. Solche Schriften werden oft von Banken, Rechtsanwälten oder aber auch von Zeitungen genutzt. Eine beliebte Schrift in diesem Segment ist
Freundliche Schriften – Serifenlos
Serifenlose Schriften stehen für die Attribute Fortschritt, Informell, Offen und Freundlich. Gerade im Tech-Bereich kommen serifenlose Schriften oft zum Einsatz, aber auch in der modernen Gestaltung bei Ärzten, Rechtsanwälten oder Steuerberatern findet man zunehmend diese Schriftschnitte. Beliebt ist hier die
Zurück zu unserem Besipiel. Wie bereits angemerkt, soll die Schrift eine bestimmte Wertigkeit, Stabilität und Formalität widerspiegeln. Hier gilt es nun anhang der obigen Merkmale eine Schrift im Web zu suchen. In unserem Beispiel habe ich mich für die Schrift Avrile Serif entschieden. Du kannst die Schrift hier downloaden.
Diese werden wir nun für unser Dokument nutzen. Sobald die Schrift heruntergelanden und installiert ist, kann sie in Indesign genutzt werden.
Beispielvorlage weiter anpassen
Jetzt passen wir unsere Vorlage weiter an. Im obenen Bereich, dem Kopf, platzieren wir den Schriftzug des Unternehmens Scheunemann mit einer Schriftgröße von 36 Punkt mit dem Schriftschnitt Regular. Dazu wird der Schriftzug mit der Maus markiert und dann über das Schriftenfeld in der obigen Bearbeitungsleiste entsprechend formatiert
Alle relevanten Schriftfelder, auch die in der Fußzeile (dort steht die Bankverbindung) sollten mit der selben Schrift versehen werden. Um nicht alle Schriften einzeln formatieren zu müssen, kann die Funktion der Absatzformate genutzt werden. 😉 Das fertige Dokument könnte dann so aussehen.
Um zu verstehen, was Schriften bewirken, habe ich in dem Beispiel die Schrift gegen Comic-Sans ausgetauscht. Das Ergebnis ist:
Auf den ersten Blick ist schon zu erkennen, dass die Schriftart so garnicht zum Thema passt. Diese Schriftart passt eher für ein Kinderthema, aber nicht für ein Immobilienunternehmen. Zudem werden die Attribute wie Wertigkeit, Formalität und Stabilität überhaupt nicht transportiert. Des Weiteren wirkt diese Schrift viel zu verspielt, Sachlichkeit ist hier nicht zu erkennen.
Schriften sind nicht zu unterschätzen
In dem kleinen Beispiel wird deutlich, wie wichtig es ist, die Schriften, welche verwendet werden sollen, mit Bedacht auszuwählen. Denn sie können das Gesamtbild nachhaltig verändern und die Wirkung in eine andere Richtung lenken, als ursprünglich angedacht.
Erfahrungen vs. Bauchgefühl
Durch die vielfältigen Möglichkeiten heutzutage, ist es auch recht einfach, Printmedien zu erstellen. Da wird schnell mal ein neuer Flyer in Word mit einer aus dem Windows-System genutzten Schriftart gebaut. Das Ergebnis gefällt sicherlich dem Ersteller, doch erfüllt es auch den angedachten Werbezweck?
In solchen Momenten ist es vielleicht doch besser, jemanden zu fragen, der sich damit auskennt. Denn wie in diesem Blogpost thematisiert, sind Schriften ein wichtiger Teil in der gesamten Außenkommunikation. Und da ist die langjährige Erfahrung von Profis eine Investition, die sich selbstverständlich schnell postiv auswirkt.