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Jedes Grafikprojekt besteht oft aus zwei Teilen. Text- und Bilddaten. Und bei Bildern scheint es oft eine große Hürde zu geben, was die Beschaffung angeht.
Aus der langjährigen Praxis weiß ich, vor welchen Hürden man bei der Wahl geeigneter Bilder manchmal steht. Diese sollen im aktuellen Beitrag einmal genauer beleuchtet werden.
Stellen wir uns folgende Situation vor:
Es kommt eine Anfrage für ein Grafikprojekt per Mail. Aufgabenstellung ist die Erstellung einer Image-Broschüre im DIN-A4-Format, hochkant. Soweit so gut.
Auf Nachfrage meinerseits, woher denn die Bilddaten stammen, kommt die knappe Ansage, nehmen Sie doch welche aus dem Internet. Auf meinen Hinweis, dass dieses aus rechtlichen Gründen nicht ginge, wurde dann auf Stockfotos ausgewichen. Schauen wir uns mal beide Aussagen an.
Google-Bilder für den Druck
- Google bietet zwar viele Bilder, sie sind aber rechtlich schwierig, da oft die Urheberschaft nicht nachvollziebar zu recherchieren ist.
- Das gewünschte Bild ist nicht in hochauflösender / druckbarer Form verfügbar.
- Der mögliche Urheber, wenn er denn ermittelt ist, muss schriftlich zur Nutzung angefragt werden.
- Die Recherche ist zeitaufwendig und langwierig.
Stockfotos für Druckprodukte
- Es steht eine Vielzahl von Bildern in unterschiedlichen Auflösungen und Dateiformaten zur Verfügung.
- Bilder sind oft in Kategorien erfasst, was die Suche vereinfacht.
- Die Fotos sind je nach Nutzungsart sehr teuer, dafür hochwertig.
- Oft nur durch einen Premium-Zugang (kostenpflichtig) nutzbar.
- Gewährleistung von Rechteinhabern durch den Plattformanbieter.
- Der Urheber muss durch Premium-Zugang meist nicht mehr genannt werden, würde es aber dennoch empfehlen.
- Man erkennt schnell, dass die Fotos nicht aus dem eigenen Unternehmen stammen.
- Lies die Lizenzbedingungen durch und speichere sie lokal ab (da diese sich auch ändern können).
Nachdem beiden Bildanbieter verglichen sind, weiter zur Anfrage. Meinerseits gab es eine Rückmeldung an den möglichen Auftraggeber, dass Stockfotos grundsätzlich denkbar sind, diese aber nicht kostenfrei seien. Als letzte Option regte ich an, doch einen Fotografen zu engagieren, der genau die Bilder fertigt, die für die Imagebroschüre benötigt werden. Hier wurde aus Kostengründen abgelehnt. Dabei kann dieser aber kostengünstiger sein als Stockfotos. Schauen wir uns das auch hier genau an.
Fotografen für dein Image
Es gibt Fotografen, die sich spezialisiert haben. Der eine macht nur Business-Fotos, der andere nur Hochzeiten. Beide haben ihre Schwerpunkte. Und genau das ist die Stärke gegenüber Stockfotos. Der Fotograf oder die Fotografin spricht mit dem Auftraggeber/Grafiker, um genau zu skizzieren, welche Fotos gewünscht sind, welche Emotionen darauf zu sehen sein sollen. Die Fotos entstehen entweder im eigenen Unternehmen oder im Fotostudio.
Darüber hinaus, und das ist ein wichtiger und entscheidender Punkt, die Nutzungsrechte an den Fotos gehören immer dir als Auftraggeber. Die Kosten für die Erstellung werden mit den Fotografen vorab genau besprochen. So weiß der Auftraggeber, was ihn erwartet. Im Preis enthalten sind auch die Nutzungsrechte für die Fotos.
Was ist nun der richtige Weg?
Bleiben wir immer noch bei dem Beispiel mit der Imagebroschüre. Um hier echte Emotionen aus dem Unternehmen zu transportieren, ist es zu empfehlen, einen Fotografen zu haben. Dieser arbeitet genau für das beauftragte Werk. Gemeinsam mit dem Grafiker kann er genau festlegen, welche Situationen in der Broschüre abgebildet werden sollen.
Stockfotos sind sicherlich eine weitere Möglichkeit, aber eben nur auf den zweiten Blick. Zum einen sind viele Stockfotos eben sehr „unemotional“ und nicht „auf das „Unternehmen“ zugeschnitten. Zum anderen sind auch die Lizenzbedingungen entscheidend. Manche Anbieter erlauben zwar die digitale Nutzung, aber schließen den professionellen Druck aus. Dazu bedarf es einer erweiterten Lizenz, was das Bild ggf. teurer macht. Bei einer Vielzahl von Bildern kann sich das summieren, sodass die Kosten über dem eines örtlichen Fotografen liegen könnten.
Wer dennoch auf Stockfotos setzt, sollte sich bewusst sein, dass diese nur bedingt nutzbar sind. Allein der rechtliche Aspekt ist nicht unwichtig, denn die Nennung des Urhebers ist nur eines von vielen Dingen, die da entscheidend sein können. Ich empfehle, sich vorher Gedanken zu machen, wie die Bilddaten beschafft werden sollen. Da sollte auch nicht am falschen Ende gespart werden, immerhin sind diese Bilddaten ein Teil der Unternehmenskommunikation nach Außen. Hier ist der bekannte „erste Eindruck“ entscheidend.